Maßgeschneidertes Catering im Fokus
21. Juli 2020
Die Geschäftszahlen des apetito catering Konzerns
apetito catering Konzern
Der apetito catering Konzern konnte 2019 seine Marktposition weiter ausbauen. Der Umsatz stieg um 15,4 Prozent auf 232 Mio. Euro und verteilt sich wie folgt auf die Segmente: Business & Industries 47 Prozent, Care 27 Prozent und Schulen & Kitas 26 Prozent. Zusätzlich erwirtschaftete der Konzern einen Catering-Umsatz mit Service-Gesellschaften. Dieser lag konsolidiert bei 73,2 Millionen Euro. „Der Markt war im vergangenen Jahr von besonders hohem Wettbewerbsdruck geprägt. Steigende Qualitätsanforderungen und hohe Wettbewerbsintensität bestimmten das Umfeld. Wir konnten unsere gute Marktposition in 2019 weiter festigen und gehören zu den führenden drei Cateringunternehmen in Deutschland“, sagt Andreas Oellerich, Geschäftsführer apetito catering Konzern, anlässlich der Bilanzpressekonferenz.
Die Cateringgesellschaft inklusive der Service-Gesellschaften beschäftigte im Jahresdurchschnitt 7.196 Mitarbeiter (Vorjahr: 5.366) in 617 Kundenbetrieben. Die Mitarbeiter sind direkt vor Ort in den Häusern und Einrichtungen der Kunden tätig. „Gemäß unserem Konzeptanspruch ‚Catering ist Maßarbeit‘ gehen wir individuell auf die Bedürfnisse unserer Kunden ein und setzen auf den aktiven Dialog und die Interaktion mit unseren Gästen.“
Dass das Unternehmen mit diesem Ansatz auf dem richtigen Weg ist, bestätigt die erneute Auszeichnung als Service-Champion. In Deutschlands größtem Service-Ranking belegte der Konzern zum vierten Mal in Folge den ersten Rang bei den Contract-Caterern.
Starke Marktposition gefestigt
Im Geschäftsbereich Business & Industries (B&I) konnte der apetito catering Konzern seine Marktposition weiter ausbauen. Das Marktsegment war mit einem Umsatzanteil von 47 Prozent auch 2019 das Größte.
Highlight in diesem Bereich war das Kundenjubiläum mit der Westfalen Gruppe in Münster. „Mit dem Unternehmen verbindet uns seit 60 Jahren eine erfolgreiche Kundenbeziehung und Freundschaft. Begonnen hat die Partnerschaft 1959 mit der Freundschaft der beiden Gründerfamilien. Für Karl Düsterberg, Gründer von apetito, war die Westfalen Gruppe einer der ersten Kunden, die er für sein damals noch junges Unternehmen gewinnen konnte“, erklärt Oellerich.
Des Weiteren wurde apetito catering mit dem Betriebsrestaurant beim Kunden Trelleborg Sealing Solutions als eines der Top 50 Betriebsrestaurants Deutschlands beim Kantinentest des Food and Health e. V. ausgezeichnet.
Der Geschäftsbereich Care entwickelte sich im vergangenen Jahr ebenfalls positiv: apetito catering ist weiter Marktführer im Segment der deutschen Seniorenheime. „Von uns als Dienstleister werden flexible und individuelle Lösungen zur Entlastung der Pflegekräfte gefordert. Mit unserem Konzept easy kitchen vereinfachen wir Prozesse und Abläufe, um auch bei zunehmendem Fachkräftemangel die beste Speisequalität zu gewährleisten“, sagt Oellerich.
In Schulen und Kindertagesstätten konnte der apetito catering Konzern ein enormes Wachstum verzeichnen. Die Integration des regionalen Schulcaterers Menüpartner trug zu diesem zusätzlichen Wachstum bei und ermöglicht eine Zwei-Marken-Strategie mit differenzierten Markenkernen und damit eine breite Marktansprache im Schul- und Kitamarkt. „Es ist uns gelungen, Menüpartner harmonisch in die Gruppe zu integrieren, ohne Kunden und Mitarbeiter zu verlieren. Das Wachstum im Markt Schulen und Kitas zeigt, dass Menüpartner mit seiner Eigenständigkeit innerhalb des apetito catering Konzerns sehr gute Entwicklungspotenziale hat“, so der Geschäftsführer.
Auswirkungen durch Corona
Insgesamt hat apetito catering bedingt durch Corona enorme Einbußen zu verkraften. „Das wird die Umsätze und auch das Ergebnis für 2020 stark beeinträchtigen“, sagt Oellerich. Die Verschiebung der Arbeit ins Homeoffice wird das Unternehmen nachhaltig zu neuen Konzepten innerhalb der Betriebsverpflegung bewegen. Viele Unternehmen öffnen ihre Betriebsrestaurants nur sehr zögerlich. Auch die Schulen und Kitas sind mit der Öffnung der Mensen noch nicht soweit. Erst im Spätsommer bzw. Herbst ist mit einer Normalisierung zu rechnen – wenn alles gut läuft. „Es wird in den nächsten Monaten für alle im Unternehmen viel Kraft erfordern, auf der Erfolgsspur zu bleiben. Aber Corona hat dazu geführt, dass alle Mitarbeiter näher zusammenrücken und mit großem Engagement dazu beitragen, die Situation zu bewältigen“, ordnet Andreas Oellerich die Situation ein.
Ein besonderes Augenmerk liege weiter auf der konsequenten Verfolgung des Anspruchs „Catering ist Maßarbeit“. „Wenn wir als Caterer an unserer gastronomischen Kompetenz festhalten und Top-Leistung bieten, haben wir die Chance, unsere Kunden und Gäste zu begeistern und uns damit Wettbewerbsvorteile zu sichern“, so Oellerich. Mit Blick auf den herausfordernden Arbeitsmarkt setzt der apetito catering Konzern verstärkt auf die Qualifikation der eigenen Mitarbeiter und investiert in interne Aus- und Weiterbildungsprogramme sowie eigene praxisorientierte Schulungs- und Qualifizierungsprojekte.
Die apetito Firmengruppe
Die apetito Firmengruppe ist im Jahr 2019 stark gewachsen. Die Umsätze stiegen um 17,4 Prozent auf 1.035 Mio. Euro (Vorjahr: 882 Mio. Euro). Damit konnte das international tätige Familienunternehmen mit Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Rheine den Wachstumskurs weiterverfolgen. „Wir blicken auf ein positives Geschäftsjahr zurück, in dem wir erstmals in der Historie der Firmengruppe einen Umsatz über eine Milliarde Euro erreicht haben“, sagt apetito Vorstandssprecher Guido Hildebrandt anlässlich der Bilanzpressekonferenz.
Diese Entwicklung ist getrieben durch die Unternehmenszukäufe in Kanada und im Bereich Catering durch die Übernahme und Integration von Menüpartner mit Sitz in Berlin. „Wir haben Wachstum in nahezu allen Bereichen zu verzeichnen – über alle Gesellschaften im In- und Ausland hinweg. Alle Unternehmensbereiche – das Systemgeschäft, das Retailgeschäft und das Cateringgeschäft – haben im abgelaufenen Jahr zur positiven Entwicklung beigetragen“, so Hildebrandt weiter.
Ausbau der Geschäfte
Seit Mai 2019 ist die kanadische „Healthcare Food Services“ (HFS) Teil der apetito Firmengruppe. apetito und HFS sind marktführend für Tiefkühl-Konzepte im Gesundheits- und Essen auf Rädern-Markt in Kanada. „Zusätzlich trägt unser Vorhaben, über den kanadischen Markt hinaus in den USA mit einem Testmarkt aktiv zu sein, zum Ausbau unseres Geschäftes bei“, erklärt Hildebrandt. Das Cateringgeschäft ist durch die Integration von Menüpartner gewachsen. Dadurch ist eine Zwei-Marken-Strategie mit differenzierten Markenkernen und eine breite Marktansprache im Schul- und Kitamarkt möglich. Im Berichtsjahr waren insgesamt 11.522 Mitarbeiter für die Unternehmen der apetito Firmengruppe tätig (Vorjahr: 9.418).
apetito knackt Marke von einer Milliarde Umsatz
Bericht über erfolgreiches Jahr 2019
Der apetito Konzern
Die Geschäftsaktivitäten des apetito Konzerns (apetito AG mit Tochtergesellschaften im In- und Ausland) konzentrierten sich national wie international auf das System- und das Retailgeschäft.
Der apetito Konzern konnte im Geschäftsjahr 2019 ein Umsatzwachstum von 7,1 Prozent auf 741 Millionen Euro erzielen
(Vorjahr: 692 Mio. Euro). Vor allem Absatzsteigerungen trugen zu diesem Wachstum bei. Der Konzerngewinn nach Steuern liegt mit 47 Millionen Euro knapp unter dem Vorjahr (Vorjahr: 48 Mio. Euro). Begründet liegt das in einigen Großinvestitionen, die zur Erweiterung der Kapazitäten getätigt wurden.
In allen Märkten steigende Umsätze
Im Berichtsjahr verzeichnete der apetito Konzern in nahezu allen nationalen wie internationalen Märkten eine positive Umsatz-Entwicklung. Im zurückliegenden Geschäftsjahr wurden im apetito Konzern 63,4 % des Umsatzes in Deutschland, 33,5 % im EU-Ausland und 3,1 % in Nordamerika erzielt.
So entwickelte sich der Umsatz bei der apetito AG im deutschen Systemgeschäft erfreulich: Die wesentlichen Märkte, sowohl in der Gemeinschafts- als auch in der Individualverpflegung, notierten Zuwächse. Auch die britische Konzerngesellschaft apetito Ltd. verbesserte ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr. In Kanada stieg der Umsatz auch durch Zukauf von HFS. In den Niederlanden lagen die Erlöse der apetito B. V. über dem Vorjahresniveau. Auch die Gesellschaft apetito Österreich verzeichnete im Berichtsjahr eine positive Entwicklung. Das Joint Venture mit dem spanischen Cateringunternehmen ARCASA konnte seine Umsatzerlöse erneut steigern.
Im Retailgeschäft verzeichnete die COSTA Meeresspezialitäten GmbH & Co. KG planmäßig einen Umsatzrückgang, vorwiegend aufgrund einer Anpassung der Sortimente. Dennoch konnte COSTA seine Marktführerschaft in Deutschland in den drei Segmenten tiefgekühlte Fischfilets, Schalen- und Krustentiere sowie Weichtiere bestätigen. Im Bereich der Fertiggerichte hat COSTA das Sortiment zielführend erweitert und konnte in der Konsequenz einen deutlichen Umsatzanstieg verbuchen. In Frankreich ist die Marke COSTA Marktführer bei Crevetten und Muscheln.
Die apetito convenience AG & Co. KG erzielte im Berichtsjahr erneut ein Umsatzplus. Wiederholt steigerte die niederländische
Bonfait B. V. ihren Umsatz sehr deutlich. Die Gesellschaft bediente signifikante Testmärkte in Deutschland.
Investitionen in Standorte und Märkte
Die Investitionen im apetito Konzern lagen mit 51 Mio. Euro über dem Vorjahreswert (49 Mio. Euro). Sie umfassten vor allem Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen an den Standorten Rheine und Trowbridge (Großbritannien). So wurden beispielsweise am Standort Rheine die Arbeiten für eine Küchenerweiterung und die zugehörigen Sozialräume fertiggestellt.
Für Forschung und Entwicklung wendete der apetito Konzern im zurückliegenden Geschäftsjahr insgesamt 4,7 Mio. Euro auf, um für die verschiedenen Systemmärkte passende Produktkonzepte zu entwickeln und Sortimente und Serviceangebote dem aktuellen Bedarf anzupassen.
Digitale Angebote und Apps für Kunden
Allgemein nehmen digitale Angebote einen immer breiteren Raum ein. „Wir treiben kontinuierlich die digitale Transformation unserer Geschäftsmodelle voran. Experten für innovative Technologien und Online-Anwendungen arbeiten an zukunftsgerichteten Lösungen für verschiedene Kundengruppen in Deutschland“, erklärt der Vorstandssprecher. „Das Ziel ist, mit unseren Apps, Online-Shops und Software-Tools unseren Kunden und Tischgästen einen möglichst einfachen Zugang zu unseren Angeboten zu bieten.“
Konkret wird aktuell eine App im Bereich der Landhausküche für Angehörige und Senioren umgesetzt. Neben der Bestellmöglichkeit wird sie ein hohes Maß an Sicherheit – vor allem auch für die Angehörigen – bieten. So kann der Menükurier über die App bestätigen, dass es dem Elternteil gut geht.
Auch immer mehr Wohlfahrtsorganisationen setzen auf Digitalisierung. Als Fullservice-Partnerverbände bieten sie die Menüs über von apetito entwickelte Online-Shops an. Rund 5 Millionen Euro investierte apetito 2019 konzernweit in Digitalisierungsprojekte.
Mitarbeiterentwicklung und Personalarbeit
Im Berichtsjahr waren im Jahresdurchschnitt insgesamt 4.326 Mitarbeiter für die Unternehmen des apetito Konzerns tätig
(Vorjahr: 4.052). Davon arbeiteten 2.633 in Deutschland, 1.693 in den anderen internationalen Gesellschaften. Im Fokus der Personalarbeit im apetito Konzern steht neben dem Gewinnen und Entwickeln von Mitarbeitern die Begleitung von Organisationsveränderungen.
Nachhaltigkeitsmanagement zertifiziert
Die apetito AG hat Ende 2019 ihr zentrales Nachhaltigkeitsmanagement am Standort Rheine nach dem ZNU-Standard zertifizieren lassen. Dieser Standard vereint die Nachhaltigkeitsanforderungen diverser Initiativen. Der Zertifizierung ging ein aufwendiges Prüfverfahren durch den TÜV Rheinland voraus. Die Zertifizierer heben besonders das hohe Niveau bzw. die großen Fortschritte im Umwelt- und Arbeitsschutz, den Einsatz von 100 % zertifiziertem Ökostrom, die Entwicklung nachhaltigerer
Produkt- und Verpackungslösungen sowie die umfangreichen Benefits für die Mitarbeiter hervor.
In Bezug auf die Reduktionsstrategie der Bundesregierung arbeitet das Unternehmen weiter an dem Umgang mit Salz, Fetten und Zucker. Dazu gehört die Senkung des Salzverbrauchs in den Menüs für das deutsche Systemgeschäft bis 2021 um 30 %. „Ebenso begrüßen wir die Überlegung, mittels Nutri-Score den Nährwertgehalt von Lebensmitteln zu kennzeichnen. Aktuell verwenden wir ihn zur Analyse und Entscheidung für weitere Optimierungen in den Märkten. Wir planen, dass bis 2022 70 % der Menüs und Menükomponenten mit A oder B gemäß den Berechnungen des Nutri-Scores bewertet werden“, sagt Hildebrandt.
Auswirkungen durch Corona
Bedingt durch die Corona-Pandemie hatte apetito im Bereich der Kita- und Schulverpflegung starke Einbrüche. In der Verpflegung in Krankenhäusern war zu spüren, dass geplante OPs verschoben und dadurch viele Betten leer geblieben sind. Ähnlich verhält es sich im Bereich der Mitarbeiterverpflegung. Durch flexiblere Arbeitsmodelle mit Homeoffice und aufgrund von vielen Unternehmen in Kurzarbeit ging auch in diesem Bereich der Umsatz zurück. Ein wenig kompensiert werden konnten die Einbrüche über die verstärkte Nachfrage im Bereich Essen auf Rädern.
In der Summe können die positiven Entwicklungen jedoch die negativen nicht ausgleichen: „Wir gehen von einem merklichen Umsatz- und Ergebnisrückgang für das Jahr 2020 aus.
Als Familienunternehmen war und ist uns daran gelegen, eher konservativ zu wirtschaften. So glauben wir, dass wir die Umsatzeinbußen verkraften und eher noch gestärkt mit neuem Schwung den Hochlauf in den Märkten mitgestalten können“, blickt Guido Hildebrandt vorsichtig in die Zukunft. „Eine genaue Planung für das Jahr ist ganz klar schwierig. Wir werden nicht umhinkommen, hier stark nach Szenarien zu gehen – das betrifft die Planung bis ins Jahr 2022.“
Die wesentlichen Finanzzahlen des apetito Konzerns im Überblick – apetito AG und Tochtergesellschaften – |
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2019 | Vorjahr | Veränderung | |
Umsatz | 741 Mio. € | 692 Mio. € | + 7,1 % |
Jahresüberschuss nach Steuern | 47 Mio. € | 48 Mio. € | – 2,1 % |
Operativer Cashflow | 106 Mio. € | 67 Mio. € | + 58,2 % |
Investitionen | 51 Mio. € | 49 Mio. € | + 4,1 % |
Bilanzsumme | 523 Mio. € | 458 Mio. € | |
Eigenkapitalquote | 71 % | 73 % |